
LAGOM-Projekt - Langfristige Gesundheitsbezogene Organisationskonzepte mit Mind-Body-Medizin
Weitere Informationen zum Projekt und der Teilnahme am Programm finden Sie hier.
Projektzeitraum 2022 - 2024, Gefördert durch die Techniker Krankenkasse
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LAGOM-Projekt – genau richtig
Lagom (schwedisch) beschreibt die goldene Mitte: nicht zu viel und nicht zu wenig, die ideale Balance und Ausgewogenheit - genau richtig. Ein wissenschaftliches Team entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Beschäftigten ein zielgruppenspezifisches und evidenzbasiertes Konzept für den Berufsalltag: für Einzelpersonen, Teams, Führungskräfte und die Organisation selbst. Das evidenzbasierte Programm für mentale Gesundheitsförderung und Burnoutprävention richtet sich an medizinisches Fachpersonal.
Wie lassen sich die Potentiale der Mind-Body-Medizin (MBM) zur Verbesserung der Stressregulation für medizinisches Personal im Klinikum nutzen? Dieser Frage wollen wir im Rahmen des LAGOM-Projektes („Langfristige Gesundheitsbezogene Organisationskonzepte mit Mind-Body-Medizin“) mithilfe eines nutzerzentrierten Angebots nachgehen. Auf Basis der miteinbezogenen Anforderungen der Zielgruppe und aus den Erkenntnissen bisheriger Projekte soll ein wirksames, digital-unterstütztes und praxisintegriertes Programm konzipiert werden, welches auch nach der Projektlaufzeit institutionelle Verankerung und Akzeptanz finden soll. Das Konzept wird wissenschaftlich begleitet, iterativ weiterentwickelt und fortlaufend evaluiert.
In den letzten Jahren hat sich Burnout zu einem gesellschaftlich bedeutenden psychosozialen Problem entwickelt, das häufig durch chronischen Stress am Arbeitsplatz (mit-)verursacht wird. Eine erhöhte Stressbelastung und Burnout bei medizinischem Fachpersonal in Krankenhäusern wird global als relevantes Problem in Gesundheitssystemen eingestuft. Repräsentative Umfragen zeigen eine Prävalenz von ca. 50 % von mindestens einem Burnout-typischen Symptom zum Zeitpunkt der Befragung unter Ärztinnen und Ärzten (1–3) sowie Pflegekräften in den USA (4,5). Dennoch existieren aktuell wenig spezifische und erfolgreiche Programme zur Gesundheitsförderung in Krankenhäusern, welche auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppen ausgelegt sind. MBM-orientierte Ansätze können dabei negative Auswirkungen von Stress abmildern und die eigenen Ressourcen fördern.
Ziel des Projektes ist die Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenzen wie auch die von Teams. Dazu gehört u. a. der Umgang mit Konflikten, die Bewältigung herausfordernder Situationen, die Kommunikationskultur oder Pausengestaltung. Hierzu sollen ein innovatives Kursprogramm, fallrelevantes Teamcoaching, Möglichkeiten zur kollegialen Unterstützung, schichtangepasste Online-Übungsgruppen sowie eine digitale Komponente entwickelt und angeboten werden. Neben Präsenzangeboten soll dadurch flexible und modularisierte, individuelle Selbstfürsorge ermöglicht werden.
Jetzt mitgestalten!
Sie sind selbst Pflegekraft oder ärztlich tätig? Sie wollen, dass es Ihrer Berufsgruppe im Arbeitsalltag bessergeht? Sie arbeiten an der Charité - Universitätsmedizin Berlin oder dem Immanuel Krankenhaus Berlin? Dann gestalten Sie LAGOM mit! Wir suchen medizinische Fachkräfte für die Mitwirkung im Projekt durch den Expert:innenbeirat. Um die vielschichtigen Herausforderungen des Arbeitsalltags im Krankenhaus zielführend berücksichtigen zu können, ist Ihre Expertise von besonderer Bedeutung. Daher möchten wir Sie herzlich dazu einladen, über den Zeitraum des nächsten Jahres (quartalsweise, voraussichtlich Dez 22 - Juli 23, 4 x Online-Treffen, einstieg jederzeit möglich) Ihre Erfahrungswerte mit uns zu teilen und als Teil unseres Expert:innenbeirates das Projekt zu unterstützen. Durch Ihre individuelle Beurteilung der aktuellen Entwicklungsstände des Trainings tragen Sie dazu bei, gemeinsam mit uns auf die Arbeitsatmosphäre von medizinischem Fachpersonal gesundheitsfördernd einzuwirken. Mit einer Aufwandsentschädigung bedanken wir uns für Ihr Engagement.
Schicken Sie gerne eine Mail an lagom(at)charite.de.
Projektleitung: Prof. Dr. med. Georg Seifert, PD Dr. med. Christian Keßler, M.A., Prof. Dr.-Ing. Andreas Voss
Steuerungsgremium: Prof. Dr. med. Andreas Michalsen (Charité, Immanuel Krankenhaus Berlin), Prof. Dr. med. Jalid Sehouli, Lisa Fleischmann, Martina Kringe (Immanuel Krankenhaus Berlin), Roy J. Noack (Immanuel Krankenhaus Berlin), Nagi Salaz, Cornelia Schmidt
Projektmitarbeit:innen: Dr. Anna Katharina Koch, Dr. Wiebke Stritter, Julia Berschick, Martin Bogdanski, Julia Schiele, Marleen Schröter, Melanie Steinmetz
Quellen
1. Wilkinson H., Whittington R., Perry L., Eames C. Examining the relationship between burnout and empathy in healthcare professionals: A systematic review. Burn Res 2017;6(June):18–29. Doi: 10.1016/j.burn.2017.06.003.
2. Rotenstein LS., Torre M., Ramos MA., Rosales RC., Guille C., Sen S., et al. Prevalence of burnout among physicians a systematic review. JAMA - J Am Med Assoc 2018;320(11):1131–50. Doi: 10.1001/jama.2018.12777.
3. West CP., Dyrbye LN., Rabatin JT., Call TG., Davidson JH., Multari A., et al. Intervention to Promote Physician Well-being, Job Satisfaction, and Professionalism A Randomized Clinical Trial 2014;55905:1–7. Doi: 10.1001/jamainternmed.2013.14387.
4. Duarte J., Pinto-gouveia J. Effectiveness of a mindfulness-based intervention on oncology nurses’ burnout and compassion fatigue symptoms: A non-randomized study. Int J Nurs Stud 2016;64:98–107. Doi: 10.1016/j.ijnurstu.2016.10.002.
5. Zhang YY., Han WL., Qin W., Yin HX., Zhang CF., Kong C., et al. Extent of compassion satisfaction, compassion fatigue and burnout in nursing: A meta-analysis. J Nurs Manag 2018;26(7):810–9. Doi: 10.1111/jonm.12589.